Soziale Dienste im Bereich Migration und Flucht
Jeder fünfte Einwohner in Nordrhein-Westfalen gehört zu einer zugewanderten Familie, bei den Sechsjährigen beträgt der Anteil sogar ein Drittel. Das Thema Migration und Flucht ist so in allen gesellschaftlichen Bereichen und Gruppen präsent.
Das Arbeitsfeld Migration und Flucht der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe umfasst verschiedene Angebote und Dienste zur Förderung, der Aufnahme und zur gesellschaftlichen Integration von Zugewanderten und Flüchtlingen. Eine besondere Aufgabe stellt die interkulturelle Öffnung der Dienste der sozialen Regelversorgung dar. Zum Aufgabengebiet gehören zudem auch die Auswandererberatung, die Förderung ausländischer Studierender aus Entwicklungsländern und die Abschiebungsbeobachtung am Düsseldorfer Flughafen.
Qualifizierte hauptamtliche Fachkräfte mit spezifischer interkultureller Kompetenz bieten vor Ort umfassende Hilfen an. Sie werden unterstützt von geschulten freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem kirchlichen Spektrum ebenso wie aus Migrantenselbstorganisationen. Im Einzelnen geht es um die Beratung und Begleitung für Neuzuwanderer, Integrationshilfen für bereits länger hier lebende Zugewanderte, sozialraumbezogene Integrationsarbeit, interkulturelle Vermittlung zwischen Zugewanderten und der einheimischen Bevölkerung, Selbsthilfe und Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements von und für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte sowie Anwaltschaft. Auch Schutz und Beistand, insbesondere für Flüchtlinge, Opfer von Menschenhandel und Opfer von rassistischer Diskriminierung, werden von der Fachgruppe gewährt.
Zielgruppen
Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in allen Lebenslagen, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus oder ihrem Pass wie
• Neuzugewanderte und bereits länger hier lebende Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
• Flüchtlinge mit unterschiedlichem Status
• Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus und Opfer von Menschenhandel
• Auswanderer
• ausländische Studierende
• kirchliche, diakonische und gesellschaftlich e Institutionen, Gruppen und Initiativen sowie
die einheimische Bevölkerung
• kommunale Netzwerke
Jugendmigrationsdienste (JMD)
Ziel der Förderung
Eingliederung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund (bis 27 Jahren); Verbesserung der Integrationschancen, Förderung der Chancengleichheit, Förderung der Partizipation junger Migrantinnen in allen Bereichen des sozialen, kulturellen und politischen Lebens.
Aufgaben
Individuelle Integrationsförderung/Case Management, Netzwerk- und Sozialraumarbeit, Initiierung und Begleitung der interkulturellen Öffnung von Diensten und Einrichtungen der sozialen Handlungsfelder.
Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE)
Ziel der Förderung
Erst-Integration und Integrationsförderung, Förderung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben,
Verbesserung der Integrationschancen.
Aufgaben
Individuelle Beratung und Begleitung von Neuzuwanderern und sonstigen Migrantinnen und Migranten ab 27 Jahren mit besonderem Förderbedarf, Einzelfallberatung nach Förderplan und Integrationsvereinbarung, sozialpädagogische Begleitung in Integrationskursen, kommunale Vernetzung, Interkulturelle Öffnung von Einrichtungen und sozialen Diensten.
Integrationsagenturen (IA)
Ziel
Eintreten für die Belange von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und Eröffnung von Chancen, Förderung der nachholenden und weiterführenden Integration auch der bereits hier länger lebenden Zuwanderer, Aktivierung, Zusammenführung und Unterstützung der vor Ort befindlichen Einrichtungen und Dienste, Institutionen und weiterer Akteure.
Aufgaben
Diese bewegen sich innerhalb der folgenden Eckpunkte:
• Bürgerschaftliches Engagement von/für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte –
Potenzialerschließung für die Integrationsarbeit
• Interkulturelle Öffnung – Förderung der Öffnungsprozesse und der Inanspruchnahme von
Diensten und Einrichtungen der sozialen Infrastruktur
• Sozialraumorientierte Arbeit – systematische und bedarfsorientierte Arbeit im Lebensumfeld
von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
• Maßnahmen zur Antidiskriminierungsarbeit
Flüchtlingsarbeit
Ziel
Am Flüchtlingsschutz, den internationalen Menschenrechten, der Menschenwürde orientierte verfahrensrechtliche und soziale Hilfen für Flüchtlinge und für Menschen mit ungeklärtem Aufenthalt, anwaltschaftliche und parteiliche Unterstützung sowie Wegbegleitung.
Aufgaben
Hilfestellung bei asyl-, aufenthalts- und sozialrechtlichen Fragen im Sinne einer Perspektivenberatung, Gruppenarbeit, gemeinwesenorientierte Hilfen und lebenslagenorientierte Projekte, psychosoziale Arbeit/Psychotherapie, Beratung zu Weiterwanderung, Ausreise und Rückkehr.
Weitere Informationen
Internet
www.diakonie-rwl.de – Arbeitsbereiche – Teilhabe und Integration – Förderprogramme
Diakonie-Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
Sοziale Dienste im Bereich Migration und Flucht sind ebenfalls bei anderen Wohlfahrtsverbänden zu finden, wie Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Paritätische, Deutsches Rotes Kreuz und Jüdische Gemeinden.