Kinder – Schule – Berufliche Bildung
Kinder
Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland haben Anspruch auf Kindergeld, sofern sie eine gültige Niederlassungserlaubnis besitzen. Kindergeld wird von der Geburt an bis zum Alter von 18 Jahren in Höhe von 184 Euro bis 215 Euro pro Monat gezahlt. Für ein Kind, das über 18 Jahre alt ist, kann bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres Kindergeld weiter gezahlt werden, so lange es sich in einer beruflichen Ausbildung, einem Studium oder einem Freiwilligendienst befindet. Neben den leiblichen Eltern können zum Beispiel auch Großeltern, Pflegeeltern oder Stiefeltern anspruchsberechtigt sein. Für den Antrag und die Auszahlung von Kindergeld ist nach dem Wohnbezirk die jeweilige Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit zuständig.
Schule
Die Schulpflicht beginnt in Deutschland im Alter von sechs Jahren und dauert zehn Jahre an. Eltern, die aus dem Ausland einreisen, wenden sich bitte an das Schulamt ihres Wohnortes. Diejenigen, die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren haben, können ihre Kinder in öffentlichen Kindergärten anmelden, damit die vorschulische Erziehung und das Erlernen der deutschen Sprache ihrer Kinder frühzeitig gefördert werden. Immer mehr Kindergärten besitzen mittlerweile die Möglichkeit, auch Plätze für Kinder unter drei Jahren bereitzustellen. Deutsche Schulen bieten Schülerinnen und Schülern in zusätzlichen Klassen oder Gruppen eine intensive
Betreuung in Deutsch und in anderen Fächern an, bis sie im vollen Umfang im Regelunterricht integriert sind. In deutschen Schulen wird in großen Städten teilweise Griechisch als Herkunftssprache angeboten. Teilweise gibt es in einigen Großstädten nationale griechische Schulen und ebenfalls zweisprachige Schulen, in denen Unterricht in Griechisch und Deutsch angeboten wird.
Berufliche Bildung
Das Bildungssystem in Deutschland hat zwei Besonderheiten:
Schulbildung: Die Schüler werden nach der Grundschule (4. Klasse) entsprechend ihren Leistungen in drei Schultypen aufgeteilt: Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Die Gesamtschule ist eine Schulform, in der Schüler in allen Schultypen (Haupt- und Realschule sowie Gymnasium) unterrichtet werden. Das deutsche Schulsystem ist durchlässig. Das heißt, der Übergang auf eine höhere Schulform ist immer möglich, wobei gute Noten vorausgesetzt werden. Die Sekundarstufe I wird von der 5. bis zur 9. Klasse und die Sekundarstufe II von der 10. bis zur 12. bzw. 13. Klasse definiert. Die Hauptschule und Realschule umfassen die Jahrgangsstufen
5. bis 10. Der Abschluss nach der 9. Klasse ist möglich. Die Realschule umfasst die Jahrgangsstufen 5. bis 10. Mit Abschluss der 10. Klasse in der Hauptschule und der Realschule (Fachoberschulreife) und den entsprechenden Noten erwirbt man die Qualifikation für die Sekundarstufe II. Das Gymnasium und dieGesamtschule umfassen die Jahrgangsstufen 5. bis 12. bzw. 13. Mit dem Abschluss (Fachabitur oder Abitur) des Gymnasiums bzw. der Gesamtschule erlangt man den Zugang zu Fachhochschulen und Universitäten.
Duales Ausbildungssystem: Das duale Ausbildungssystem in der beruflichen Bildung hat in Deutschland eine große Bedeutung. Die duale Ausbildung umfasst die praktische Ausbildung im Unternehmen und gleichzeitig die theoretische Ausbildung in der Berufsschule. In Deutschland gibt es rund 350 anerkannte Berufe. Im Betrieb werden den Auszubildenden vorwiegend praktische (3 bis 4 Tage in der Woche) und in der Berufsschule überwiegend theoretische Inhalte (1 bis 2 Tage in der Woche) vermittelt. Die Ausbildung dauert je nach Beruf zwischen 2 bis 3,5 Jahre. Junge Menschen erhalten hier vor allem praktische Erfahrung in der Wirtschaft, die gleichzeitig durch die theoretische Ausbildung in der Berufsschule in allen Berufen qualifiziert werden.
Die duale Ausbildung ist die wichtigste Säule der beruflichen Bildung in Deutschland und ist im internationalen Vergleich das beste Modell zur Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt. Abiturienten, die eine Ausbildung in Verbindung mit einem Studium anstreben, können einen dualen Studiengang angehen. Charakteristisch für duale Studiengänge sind die spezifischen Kombinationen von Theorie und Praxis. Unternehmen bieten Duale Ausbildungsgänge (vornehmlich im kaufmännischen sowie im Ingenieur- und Informatikbereich) an. Parallel zur Ausbildung im Betrieb findet das Studium (in Studienphasen) an Berufsakademien, an Fachhochschulen bzw. an Universitäten statt. Viele Industrie- und Dienstleistungsunternehmen in Deutschland bieten duale Studiengänge an. Die an dem Wohnort zuständige Agentur für Arbeit hilft den Jugendlichen bei der Auswahl und der Suche nach Ausbildung. Für Jugendliche ohne Berufsausbildungsverhältnis besteht bis zum Ablauf des Schuljahres, in dem sie das 18. Lebensjahr vollenden, Berufsschulpflicht.
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